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Stirb, Toaster!
Pech oder Methode? Wenn ein Elektro-Gerät kurz nach Ablauf der Garantie den Geist aufgibt, ist das ärgerlich. Frankreich will einen vorzeitigen Produkttod künftig als Betrug ahnden. Dass dahinter Vorsatz steckt, lässt sich aber schwer beweisen.
24.10.2014
© dpa Frankreich will den geplanten Produkttod in Zukunft mit bis zu zwei Jahren Haft und 300.000 Euro Geldstrafe bestrafen.
© dpaFrankreich will den geplanten Produkttod in Zukunft mit bis zu zwei Jahren Haft und 300.000 Euro Geldstrafe bestrafen.
Fast jeder kennt ihn: Den Föhn, der kurz nach Ablauf der Garantie den Geist aufgibt. Oder den Handrührer, der nur noch ein müdes Surren von sich gibt, wenn die Gewährleistung gerade abgelaufen ist. Ist das Zufall - oder Methode der Hersteller?
Zahlreiche Experten und Verbraucherschützer sind sich einig: Der frühzeitige Verschleiß ist von Unternehmen geplant. „Aus Großkonzernsicht muss ein Produkt so hohe Gewinne wie möglich abwerfen“, sagt Christian Kreiß, der an der Hochschule Aalen Wirtschaftsingenieurwesen lehrt. „Wenn ein Drucker doppelt so lange hält, kommt der Kunde doppelt so spät wieder.“
Die Regierung in Frankreich will dem geplanten Produkttod - im Fachjargon auch „geplante Obsoleszenz“ genannt - nun mit einem neuen Gesetz beikommen. Nachgewiesene Fälle sollen dort künftig als Betrug mit bis zu zwei Jahren Haft und 300.000 Euro Geldstrafe geahndet werden können. Dazu muss ein Produkt bewusst so gebaut werden, dass mit dem Ziel, neuen Umsatz zu machen, die Lebensdauer künstlich verkürzt wird.
„Das Gesetz in Frankreich bringt die Diskussion weiter voran“, glaubt Betriebswirt Stefan Schridde, der an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin zu dem Thema lehrt. Schridde ist Gründer der bürgerschaftlichen Verbraucherschutzorganisation „Murks? Nein danke!“, die sich für langlebigere Produkte einsetzt. Frankreichs Pläne greifen nach Schriddes Einschätzung aber zu kurz, da es schwer sei, Herstellern einen Vorsatz nachzuweisen. Hilfreicher wäre es ihm zufolge, die Techniken dafür zu verbieten.
Schlechtere Teile machen billigere Produktion möglich
Beispiele kennen Verbraucherschützer genug: Dazu zählen etwa festverbaute Akkus in Handys, die Kunden nicht selbst austauschen können. Für einen neuen Akku müssen sie dann zum Hersteller - der dadurch wieder Kasse macht. Die Stiftung Warentest moniert zudem etwa einen Fernseher, für den vier Jahre nach Markteinführung keine Ersatzteile mehr verfügbar sind. Als Paradebeispiel nennt sie zudem das 1924 getroffene Abkommen zwischen Glühbirnenherstellern, die Lebensdauer ihrer Birnen zu begrenzen.
Die Elektroindustrie weist den Vorwurf, vorsätzlich Produkte mit Verfallsdatum zu produzieren, zurück. „Qualität ist ein wichtiges Kaufkriterium“, betont der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. „Vertrauen in die Marke und Kundenzufriedenheit ist für die Hersteller im Wettbewerb von großer Bedeutung.“
Experte Schridde glaubt hingegen: Da der Murks bei Herstellern Methode habe, müsse auch niemand die Konkurrenz fürchten. „Die Kunden wechseln verärgert hin und her.“
Ökonom Kreiß ergänzt, dass das geplante Verfallsdatum für Unternehmen nicht nur den Vorteil habe, dass der Kunde schneller zurückkomme. Durch schlechtere Teile sei auch eine billigere Produktion möglich. Und Hand aufs Herz: Welcher Mann zähle schon mit, ob sein Elektro-Rasierer zehn oder nur neun Jahre seinen Dienst tue?
Adio produse intentionat facute pentru a se strica repede ?? ?
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Ultima modificare făcută de MirsuCatalin; 27.10.2014 la 12:22.
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Karlsruhe will anonyme Bewerbungen zur Pflicht machen
Baden-Württembergs Integrationsministerin Bilkay Öney macht sich weiter für anonyme Bewerbungen stark: Im ersten schriftlichen Kontakt erfahren Arbeitgeber weder Name noch Nationalität, Alter oder Aussehen.
Wie funktionieren Bewerbungen ohne persönliche Angaben?
Karlsruhe soll die erste Stadt werden, die auf diese Weise Diskriminierung vermeiden will. Der erste Eindruck täuscht bisweilen: Ein Foto, ein ausländischer Name, ein Alter über 45: Viele Stellenbewerber dringen allein wegen dieser Kriterien oft gar nicht bis ins Vorstellungsgespräch vor. Mehr Chancengleichheit verspricht deshalb ein anonymes Bewerbungsverfahren, das personenbezogene Daten außen vor lässt. Zwei Jahre hat sich das Land an einem Pilotversuch beteiligt, mit unterschiedlichem Erfolg.
Zum einen wird der Versuch hoch gelobt: Vier von fünf Bewerbern halten Anonymität beim Erstkontakt für objektiver als klassische Verfahren, und auch die befragten Personalverantwortlichen räumen mit Zweidrittelmehrheit ein, sich nicht immer nur von den Qualifikationen der Jobsuchenden beeindrucken zu lassen. Auch personenbezogene Daten hätten zumindest etwas Einfluss auf die Personalwahl. Andererseits nahmen nur neun Unternehmen und zwei Stadtverwaltungen an dem Pilotversuch teil. Letztere wissen nicht, wie sie weiter verfahren wollen, und Firmen mit klangvollen Namen sind mittlerweile ausgestiegen wie die Ingenieurkammer des Landes oder Bosch.
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Dort allerdings will man fortan zumindest auf das Bewerbungsfoto verzichten. Andere haben gute Erfahrungen gesammelt wie der Transformatorenbauer Bürkle und Schott. Firmenchef Stefan Bürkle war sich vorher sicher: "Diskriminierung findet bei uns nicht statt", schließlich verfügt die Hälfte seiner Mitarbeiter über ausländische Wurzeln. Um dann hinterher festzustellen, dass keiner der vier Azubis, die er nach einem anonymen Verfahren eingestellt hat, auf dem klassischen Weg überhaupt bis zum Jobinterview vorgedrungen wäre. Jetzt sagt er, das anonyme Verfahren sei effizienter, objektiver und fairer. In Karlsruhe stellt sich die SPD hinter das Modell, das sie als erste Stadt im Südwesten verpflichtend machen will. Durch die Anonymität werde die Qualifikation der Bewerber stärker in den Vordergrund gerückt. Noch ist die Basis allerdings dünn, ausgewertet wurden 980 Bewerbungen, knapp 70 Bewerber bekamen ein Jobangebot.
Andere Bundesländer ziehen jetzt mit Pilotversuchen nach, berichtet die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Vorschreiben will Bilkay Öney die anonyme Bewerbung indes nicht: Das brauche Zeit, sagt sie, man werde behutsam bei den Gewerkschaften und den Unternehmen dafür werben. Schlussendlich müsse aber jedes Unternehmen selbst wissen, wie es vorgeht. Für große Unternehmen mit softwaregestützten Bewerbungsverfahren ist eine Umstellung zeitraubend. Andererseits sei die anonyme Bewerbung durchaus geeignet, das Potenzial an Fachkräften besser auszuschöpfen. Der Gewerkschaftsbund begrüßt die Initiative, weil vor allem Frauen, ältere Beschäftigte und Menschen mit Migrationshintergrund trotz guter Qualifikation häufig schon früh durch das Raster der Personalauswahl fielen.
Adio unelor date personale in C.V. ?
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